Sehr dringlich war die Vermeidung weiterer Elefant-Mensch – Konflikte.
Deshalb hat unser Projektleiter Dipl. Geologe Marco Grünert zunächst an einer einsamen Stelle weg von den Siedlungsgebieten der Menschen aber auf einem alten Wanderweg in einem Trockental eine
Geologische Untersuchung zusammen mit einem weitern Fachmann durchgeführt. Dabei wurden eine Wasserader gefunden.
Ein Bohrteam musste irgendwie in diese weglose Wildniss gebracht werden. In ca. 30 Metern Tiefe wurde tatsächlich Wasser gefunden. Eine Solarpumpe wurde eingesetzt, eine Tränke etwa 100 m
von der Bohrstelle entfernt wurde gebaut und eine unterirdische Wasserleitung dorthin verlegt.
Nach wenigen Monaten hatten die Elefanten dieses Angebot angenommen. Konflikte mit Menschen in den Stammesgebieten gab es nicht mehr und auch keine getöteten Tiere oder Menschen für ca. 3 Jahre.
Die Wasserstelle entwickelte sich aber auch zu einem Paradies für anderes Wild wie Kudus, Bergzebras, Hyänen und im letzeten Jahr wurden in der Gegend auch Löwenspuren gefunden
Mehr Wild bedeutete auch mehr Wilderer. Große Antilopen wie Kudus wurden in der Gegend illegal geschossen und wohl an Großmetzgereien verkauft. Die an der Wasserstelle fest installierte Kamera
wurde zerstört und gestohlen.
Die von Elefanten zerstörten Zäune wurden von den Stammesangehörigen nicht mehr instand gesetzt. Rinder drängten, von den Einheimischen gerne geduldet, von den überweideten Gebieten in die
Wildnis und konkurrierten mit dem Wild um Futter und Wasser.
Das größte Problem trat Anfang 2017 auf. Nachdem es drei Jahre nicht geregnet hatte versiegte die Wasserstelle. Die Elefanten rissen in ihrer verzweifelten Sorge nach Wasser die Leitungen
aus dem Boden und beschädigten die eigentlich gut gesicherte Pumpe. Das Wild zog sich aus der Gegend zurück und die Elefanten tauchten wieder in bewohnten Gegenden auf.
Wir haben an der alten Wasserader tiefer bohren lassen – leider vergeblich.
Wir haben an einer anderen vielsprechenden Stelle bohren lassen und eine reiche Wasserader gefunden, die auch bei der extremen Trockenheit sprudelt. Leider liegt diese Stelle relativ dicht
am Stammesland und jenseits eines Bergsattels etwa 800 m von unsrer „alten“ gut geeigneten Wasserstelle entfernt.
Wir haben einen „Grenzwächter“ aus dem Volk der Himba fest eingestellt. Er ist dafür zuständig, die Rinder zurück zu treiben, die Zäune zu flicken und ein Auge auf die Wilderer zu haben. Das war
sehr erfolgreich. Er lebt mit seiner Familie zur Zeit noch in Zelten an der neuen Wasserstelle mitten in der Wildnis.
Es hat wieder geregnet und die alte Wasserstelle hat auch wieder Wasser. In einem vom Land NRW und der Stadt Köln gefördertem Projekt haben Auszubildende der Stadt Köln unter sehr harten Bedingungen ohne die Hilfe von Maschinen die alte Wasserstelle ausgebaut, um die Hälfte vergrößert, für das Wild zugänglicher gemacht und mit in der Umgebung gesammelten Natursteinen befestigt. Die Leitung und die Pumpe wurden repariert und nun fließt auch wieder Wasser und das Wild kommt zurück.
Ein großartiges Ergebnis.
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